1000 Jahre alter Wikingerschatz entdeckt

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GESCHICHTE UND KULTUR

1.000 Jahre alter Wikingerschatz entdeckt

Ausgrabungen nahe Stockholm haben seltene Münzen und wertvollen Schmuck aus Silber zutage gebracht. Einzelne Fundstücke belegen die weitreichenden Handelsverbindungen der Wikinger.

VON MARINA WEISHAUPT

VERÖFFENTLICHT AM 9. DEZ. 2022, 16:00 MEZ

Ausgrabung eines alten Silberschatzes der Wikinger.

Archäologin Maria Lingström birgt die Schmuckstücke des tausend Jahre alten Silberschatzes.

FOTO VON THE ARCHAEOLOGISTS, NHM

„So etwas erlebt man wahrscheinlich nur einmal im Leben“, sagt die Archäologin Maria Lingström über den von ihr entdeckten, tausend Jahre alten Silberschatz. Einst sorgfältig in Leinen verpackt, in einem Tongefäß versteckt und vergraben, wurden die Fundstücke nun etwa 15 Kilometer außerhalb des Stadtzentrums von Stockholm entdeckt. Die Grabungen in einer Siedlung aus der Wikingerzeit wurden im Auftrag des schwedischen National Historical Museums durchgeführt.

Ein gutes Versteck 

Wenige Kilometer von der schwedischen Hauptstadt entfernt, im heutigen Stadtteil Viggbyholm der kleinen Gemeinde Täby, hatten sich einst Wikinger angesiedelt. Dortige Ausgrabungen brachten mittlerweile 20 Wohnhäuser und anderweitige Gebäude hervor. Datiert werden konnten diese auf die Zeit um 400 n. Chr., über die Wikingerzeit hinweg bis in das Frühmittelalter. Auch Pfeile, Quarzsteine und Amulettringe wurden bereits gefunden. Doch die Entdeckung von Archäologin Maria Lingström unter der Projektleitung von John Hamilton und Magnus Lindberg kam unerwartet.

Arabische Silbermünze aus dem 10. Jahrhundert.

Eine der insgesamt fünf gefundenen arabischen Münzen aus dem 10. Jahrhundert.

FOTO VON ACTA KONSERVERINGSCENTRUM

Seltene Silbermünze aus der Normandie.

Die Münze aus der Normandie war bislang nur durch Zeichnungen aus einem Buch bekannt und hat somit großen Seltenheitswert.

FOTO VON ACTA KONSERVERINGSCENTRUM

Unter dem verfallenen Holzboden von einem der Bauten kamen die Überreste eines vergrabenen Keramiktopfes zum Vorschein. Er diente als Versteck eines jahrhundertealten wertvollen Schatzes, bestehend aus acht Hals- und zwei Armringen sowie einem Fingerring, Perlen und einem Bündel aus Leinen mitsamt zwölf Münzanhängern. Bei der Bergung staunte Lingström nicht schlecht: „Als ich anfing, die Halsringe vorsichtig einen nach dem anderen zu entfernen, hatte ich dieses außergewöhnliche Gefühl, es hört gar nicht mehr auf.“

Seltenes Silber in hervorragendem Zustand

Auch bei näherer Betrachtung ließ die Begeisterung über den Silberschatz nicht nach. Die Halsringe sind im Torque-Stil ausgearbeitet – mit kunstvoll verzierten, offenen Enden. Sie wurden sowohl von Frauen als auch von Männern gerne getragen. Die künstlerisch gedrehte Technik der Fundstücke kann mit der Optik eines Stricks oder Taus verglichen werden. Laut Maria Lingström waren diese „außerordentlich gut erhalten, obwohl sie vor fast tausend Jahren hergestellt und deponiert wurden.“

Neben den Ringen sind vor allem auch die Münzanhänger von großer Bedeutung. Sie erzählen laut den Archäologen von den „weitreichenden Verbindungen und dem blühenden Handel, der im Skandinavien der Wikingerzeit florierte. Mehrere Münzen sind europäischen Ursprungs und repräsentieren Länder wie England, Böhmen und Bayern.“ Fünf sogenannte Dirhams, also arabische Münzen, weisen zudem auf noch weiter entfernte Handelsbeziehungen hin.

Aktuell Virusforschung über Wikingerskelett

Der nachfolgende Artikel wurde aus dem Schwedischen übersetzt und bei Sveriges Radio veröffentlicht.
Ein Boot, das einem Wikingerschiff ähnelt, wird an Land während eines Wikinger-Festivals in Nordirland 2012 in Auftrag gegeben.
Ein Boot, zum eines Wikinger-Schiffs bei einem Wikinger-Festival in Nordirland 2012 zu ähneln. Foto: Ardfern

Der Virus, der zeigen kann, wo die Wikinger waren

Das Finden des Parvovirus B19 in archäologischen Skelettfunden kann sowohl neues Wissen über zukünftige Krankheiten liefern als auch, was die Wikinger mit der Außenwelt in Verbindung gebracht haben.

Ein im Skelett gefundenes Virus aus den Überresten eines gotischen Wikingers kann neues Wissen darüber liefern, an welchen Krankheiten wir in Zukunft wahrscheinlich leiden werden.

Es kann uns auch zeigen, wie alte Menschen zwischen verschiedenen Teilen der Welt umgezogen sind, sagt Terry Jones, der an der englischen Universität in Cambridge arbeitet und einer der Forscher ist, der nach Viren in alten Skeletten sucht.

„Wir wissen zum Beispiel, dass Gotland eine starke Handelsgeschichte hat. Daher denke ich, dass es eine aufregende Gelegenheit gibt, die geographischen Bewegungen der Wikinger zu rekonstruieren, indem man sich die Krankheiten ansieht, die sie trugen und auf denen sie sich ausbreiteten „, sagt er.

Zusammen mit anderen Forschern hat er die Virusdna von menschlichen archäologischen Skelettfunden unter anderem aus Grönland, Russland, England und Gotland gereinigt.

Das Virus, das sie anschauten, befindet sich im Knochenmark und heißt Parvovirus B19. Es verursacht heute die sogenannte fünfte Störung, die am häufigsten Kinder betrifft, die Hautausschlag und manchmal Fieber bekommen.

Wenn beispielsweise in Schweden und Nordafrika einige ähnliche Varianten des Virus gefunden werden, kann man sich fragen, ob das Virus bei zwei unabhängigen Gelegenheiten mutiert ist oder ob es sich durch menschlichen Kontakt über die Kontinente ausgebreitet hat „, sagt Terry Jones.

Aber das interessanteste Ergebnis war, dass das Virus seit Tausenden von Jahren in Menschen zu sein scheint, sagt er.

Die älteren Varianten des Virus, die Wissenschaftler jetzt gefunden haben, könnten verwendet werden, um nur diese Varianten innerhalb des Labors nachzubilden und zu sehen, ob sie gefährlich sind, wenn sie erneut auftreten. Es könnte ein Weg sein, um Krankheiten vorzubeugen.

„Vielleicht geht es um die Anpassung von Impfstoffen oder den Entwurf diagnostischer Tests“, sagt Terry Jones.

Bestellmöglichkeiten

Hallo, am einfachsten ist es, wenn das Buch direkt bei mir bestellt wird. Dann gern auch mit Signatur.

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Zurück auf Valsgaard

Nach meinem Besuch zum „Open Thor“ über Pfingsten mit 2 erfolgreichen Lesungen im Langhaus bin ich wiederum zu Gast auf dem alten Wikinger-Jarlshof „Valgaard“ bei Flensburg.

Am 19./20. August findet bereits zum 11 Mal die „Schlacht bei Wallsbüll“ statt, ein frühmittelalterliches Spektakel. Wieder werde ich mit dem Bücher-Bollerwagen durch das bunte Treiben ziehen und die eine oder andere Lesung halten. Ich freue mich drauf!

Näheres hier: http://valsgaard.de/veranstaltungen/schlacht-bei-wallsbuell/