Husumer Nachrichten, 23. Februar 2017
ALMDORF Wer „Leif – Ein Wikingerabenteuer“
Wer zu lesen beginnt, der wird so schnell nicht wieder aufhören. Vom ersten bis zum letzten Kapitel nimmt der Almdorfer Marten Petersen die Leser seines Debüts mitten hinein in die fesselnde Geschichte um den Wikinger Leif. Sehr schnell wird klar, dass es sich nicht nur um eine spannende Handlung im Umfeld der schlechthin als Bösewichte bekannten Männer aus dem Norden geht, sondern hier auch mit Vorurteilen aufgeräumt wird.
Genau das ist das Ansinnen des 64-jährigen Autors. „Die Wikinger waren von Beruf
Seefahrer, die bei ihren Beutezügen zweifelsohne oft brutal vorgegangen sind. Doch
die meisten Skandinavier waren sesshafte Bauern, Handwerker und Kleinhändler, die es oft schwer hatten zu überleben. Das wird sehr deutlich an der Hauptfigur Leif“, sagt Petersen. Er habe anhand derHistorie und nach vielen Gesprächen mit Experten herausgefunden, dass nicht das Raufen und Saufen, das Vergewaltigen
oder Morden das Leben der Menschen bestimmte, sondern der Kampf um Essen und
Trinken. Trotz aller intensiven Recherchen, so berichtet der Verfasser, sei es auch nach Tausend Jahren nicht hundertprozentig möglich ist, das gesellschaftliche Leben der Wikinger, die etwa zwischen 800 und 1060 n. Chr. gelebt haben, nachzuvollziehen.
Warum er sich so intensiv mit der Materie auseinandergesetzt hat, komme daher, da er schon in jungen Jahren mit Funden aus der Wikinger-Zeit auf den landwirtschaftlichen
Flächen seiner Eltern um Almdorf und Bohmstedt herum konfrontiert worden ist. „Das hat mich fasziniert und neugierig gemacht. Ich habe viel geforscht und schriftliches
Material zum Thema gesammelt“, berichtet er. Alles hat er dann so lange in Ordnern und
Schubfächern aufbewahrt, bis er dann im Alter von 56 Jahren mit dem Schreiben begonnen hat.
Mit seinem Buch will Marten Petersen mit Vorurteilen über Nordmänner aufräumen
„Das hat mir schon immer gelegen. Meine Lehrer haben mich immer für die Aufsätze gelobt und gute Noten verteilt“, sagt Petersen. Zunächst entstanden Kurzgeschichten,
Gedichte und die Anthologie mit dem Titel „Lauf:Genuss“, die er seinemHobby, dem
Laufen,widmete. Nebenbei sammelte er immer wieder Stoff für seine Wikinger-Geschichte, die ihm eigentlich nie aus dem Kopf gegangen war, und er schrieb stückweise alles auf, was ihm dazu in den Sinn kam.
Das Besondere: die Handlungsorte sind identisch mit den überlieferten,wie beispielsweise
Möre in Südschweden oder Haithabu. Auch die Personen, die an bestimmten Orten gelebt und in bestimmten Positionen standen, hat es gegeben. Der Autor bezieht sie mit ein. Nur der Herkunftsort der drei friesischen Geschwister Erk,Gyde und Folkbert, die wichtige Rollen verkörpern, ist rein fiktiv. „Dabei habe ich mir vorgestellt, dass sie hier in der Gegend zu Hause waren. Eine vernichtende Nordseeflut lässt sie Richtung Osten flüchten
und sie landen in Haithabu“, so Petersen. Zum Geschehen selbst will er nicht zu viel verraten, denn genügend Lesestoff soll ja übrig bleiben. Nur so viel noch:
Das Trio trifft auf Leif, der aus Südschweden inHaithabu auf eine nicht minder abenteuerliche Weise in besagter Wikingerstadt gelandet ist. Hier nimmt dann
ein gemeinsames, ereignisreiches Leben seinen Lauf. Das Buch mit seinen 352 Seiten sei,
so Petersen, eigentlich ein Jugendbuch, doch ebenso für Erwachsene geeignet.
Marten Petersen ist freiberuflicher Diplom-Betriebswirt. Er ist seit 1992 verheiratet, seine
beiden Kinder leben in Dänemark und Schweden. Letztgenanntes Land ist seit über zwanzig Jahren auch die zweite Heimat der Familie.
Das Buch ist im Selbstverlag erschienen und kann online über Amazon oder direkt beim Autor erworben werden. Per E-Mail an: marten.petersen@t-online.de oder
auch telefonisch